Bad Hersfeld, 27.05.2019. Es tut sich so einiges in der Nürnberger Straße in Bebra. Neuestes, spannendes Projekt: Aus der ehemaligen VR-Bankfiliale in dem stattlichen,
denkmalgeschützten Fachwerkbau wird ein Brauhaus. Kein gewöhnliches, bayerisches Brauhaus, sondern vielmehr eines, das trendig ist und rustikales Holz mit modernem Industrie-Charakter verbindet und Gäste allen Alters begeistern wird, betont Gastronom Sascha Moseberg, selbst stadtbekannter, überzeugter Bebraner. Gemeinsam mit der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG will er die Nürnberger Straße weiter beleben und für anhaltenden Aufschwung seiner Stadt sorgen. „Gerade sind wir in Bebra im Vormarsch, es läuft gut hier,“ sagt Sascha Moseberg, der auch Erster Vorsitzender der Handels- und Gewerbevereinigung Bebra e.V. ist.
Aus Bankfiliale wird Brauhaus in Bebra
Aus Bankfiliale wird Brauhaus: Die VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG und Gastronom Sascha Moseberg wollen gemeinsam die Nürnberger Straße in Bebra weiter beleben

Wer nun aber glaubt, dass ihm das Café im be! und seine Szene-Bar reichen, hat Sascha Mosebergs Enthusiasmus unterschätzt. Und wenn es um das geht, was zukünftig im Brauhausin der Nürnberger Straße 54 angeboten wird, sprudelt es aus dem dynamischen Gastronom förmlich heraus. „Bier wird in den nächsten Jahren definitiv wieder mehr Trend – gerade das Craft-Bier, also handgemachtes, aus kleineren Brauereien, die andere Wege der Braukunsteinschlagen – etwa vergleichbar der französischen Cuvées beim Wein.“ So soll Bier im Brauhauszelebriert werden, serviert in Weingläsern, auf Wunsch gepaart mit Food-Pairing – also gezielten Bierempfehlungen zum Essen. Kombiniert mit einer modernen Crossover-Küche, die auch auf Traditionelles aus Nordhessen setzt, werden viele alte Gerichte wieder zum Leben erweckt und aufgepeppt. Auch in der Innenausstattung des ca. 100 Plätze umfassenden Brauhauses kommt frisches Grün zum Einsatz – wobei natürlich noch nicht zu viel verraten wird, sondern der Spannungsbogen bis zur im Sommer geplanten Eröffnung gehalten werden soll.
Was macht das Projekt aus, was macht es besonders? „Das historische Gebäude ist prädestiniert für Gastronomie. Durch die vier tragenden Pfeiler können wir einen wunderbar großen Raum nutzen. Es hat einfach so viel Charme und Flair“, sagt Sascha Moseberg und Thomas Balk, Vorstandsmitglied der VR-Bankverein Bad Hersfeld-Rotenburg eG, ergänzt: „Dieses Projekt ist unser erstes dieser Art. Wir freuen uns sehr, dass wir nach dem Umbau mit Sascha Moseberg einen langfristigen Pächter für das Objekt neben unserem modernen Wohn- und Geschäftshaus Franz 52 gefunden haben. Mit seinem Gastronomie-Konzept wird er für die geplante weitere Innenstadtbelebung sorgen was auch perfekt zu unserem genossenschaftlichen Auftrag passt. Als größte Genossenschaftsbank im Landkreis ist es unser Auftrag unsere Mitglieder und Kunden sowie unserer Heimat zu fördern und dazu zählt auch das öffentliche Leben. “
Für beide Partner ist es eine Win-win-Situation: Denn über dem Brauhaus wird es im ersten Obergeschoss einen Veranstaltungsraum für 40 Personen für Feiern, Seminare und Workshops geben, bewirtschaftet von Sascha Moseberg, den u. a. auch der VR-Bankverein Bad Hersfeld- Rotenburg entsprechend nutzen wird. Das zweite Obergeschoss unter dem Dach ist weiterhin dem VR-Bankverein vorbehalten, so dass beide von dem neuen Nutzungskonzept profitieren. Dass ihm der VR-Bankverein als starker Partner dieses Projekt ermöglicht und für den professionellen Umbau mit heimischen Firmen sorgt, macht Moseberg stolz: „Ich weiß das sehr zu schätzen, das funktioniert nur mit gegenseitigem Vertrauen.“
Der Name Moseberg hat in der Bebraer Gastronomie eine lange Tradition. Sascha Moseberg bekam das Gastronomie-Gen von seiner Familie um Oma Olly und Vater Karl-Heinz in die Wiege gelegt. Nach dem Abitur und einem seinen Eltern zuliebe angefangenen Studium schlug er dann den Weg in die Gastronomie ein, von der Pike an. Er ist ausgebildeter Restaurant- Fachmann und sattelte sowohl noch eine Ausbildung als Barkeeper sowie als Betriebswirt der Hotelfachschule obendrauf – ein Mann, der sich in seinem Fach auskennt und weiß, wovon er spricht. Auch wenn nach eigenem Bekunden Marketing während der Ausbildung nicht zu seinen Lieblingsfächern gehörte, läuft auch das Merchandising bei Moseberg: Von T-Shirts und Hoodies, über Caps bis hin zu eigenem Gin, über dessen Ingredienzen er bestens Bescheid weiß, – natürlich alles mit Schriftzug und Logo. „Das ist eher zufällig entstanden, als ich meinen Mitarbeitern zu Weihnachten gebrandete Sweatshirts geschenkt habe. Die kamen so super an, dass rasch eine große Nachfrage da war“, so Moseberg, der aktuell 18 Mitarbeiter beschäftigt und viele seiner Einfälle hinter dem Tresen entwickelt.
Auch die Idee zum Konzept Brauhaus in Bankfiliale entstand in einer sprichwörtlichen Bierlaune bereits im vorletzten Jahr. Die Frage, welcher sinnvollen und gleichzeitig gemeinnützigen Nutzung die ehemalige Bankfiliale zugeführt werden könne, gärte seitdem sinnbildlich in den Köpfen der beiden Macher Sascha Moseberg und Thomas Balk. „Neben der Stadtentwicklung und der infrastrukturellen Unterstützung der Kommune gewährleistet unser Projektvorhaben, mit dem wir einmal mehr Präsenz in und für Bebra zeigen, ebenfalls die lokale Arbeitsplatzsicherung“, erklärt Balk. Seither war und ist Moseberg auch mit seiner Freundin Jana viel unterwegs, um sich Ideen und Inspirationen für seine künftige, barrierefreie Gastronomie zu holen und mindestens zehn weiteren Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten zu können. „Wer also Lust & Motivation hat, unser Team zu ergänzen, der soll mich einfach ansprechen.“ So das Angebot von Sascha Moseberg.
Gefragt nach seinem Erfolgsrezept überlegt er nicht lange: „Man muss es einfach leben!“ Und das glaubt ihm ein Jeder aufs Wort.